Semaprochilodus laticeps „taeniurus“

6. April 2023

Wir haben aus Kolumbien wunderschöne Semaprochilodus erhalten. Leider war die Benennung der Semaprochilodus-Arten in der Vergangenheit sehr fehlerhaft. Bei unseren Tieren handelt es sich nach aktuellen Erkenntnissen mit Sicherheit um S. laticeps. In der aquaristischen Literatur und im Internet wird die Art aber meist als S. taeniurus (das ist eine andere Art aus Brasilien) oder als S. theraponura (diese Art gilt heute als Synonym zu S. insignis und stammt aus Peru) bezeichnet. Wir haben die Tiere darum unter der Bezeichnung S. taeniurus gelistet. 

Den „echten“ S. taeniurus kann man leicht von S. latipes unterscheiden. Bei S. taeniurus fehlt der schwarze Streifen hinter dem Kiemendeckel völlig und die Art ist viel schlanker als S. latipes.

Für die Pflege ist die Artzugehörigkeit unerheblich, denn  alle Semaprochilodus werden 30-40 cm lang und sind schöne, eindrucksvolle Großsalmler. Sie sind Aufwuchs- und Detritus-Fresser und sind aquaristisch ganz gut mit Küssenden Guramis (Helostoma) zu vergleichen. Gleich diesen haben sie nur einen engen Schlund und können mit groben Futtermitteln nicht viel anfangen, weshalb sie auch mit mit deutlich kleineren Fischen vergesellschaftet werden können. Untereinander sind sie machmal etwas unverträglich. Dem kann man dadurch entgegenwirken, dass man mindestens 5-6 Exemplare zusammen hält.

Unsere Tiere sind dereit 11-14 cm lang und zeigen teils recht ausgeprägt Geschlechtsunterschiede. Zumindest ist bei einigen Exemplaren die Rückenflosse lang ausgezogen (Männchen?) und bei anderen gleicher Größe nicht (Weibchen?). In der Natur führen diese Fische spektakuläre Laichwanderungen durch, bei denen die riesigen Schwärme auch Stromschnellen und Wasserfälle überwinden, ähnlich wie früher in Europa die Lachse. Brutpflege üben Semaprochilodus nicht aus, es sind produktive Freilaicher.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 290508 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer