Neongrundeln der Gattung Stiphodon sind wirklich wundervolle Aquarienfische. Sie haben ein interessantes Verhalten, bleiben klein, sind nicht sonderlich anspruchsvoll und die Männchen sind häufig prachtvoll gefärbt. Aus aquaristischer Hinsicht haben sie lediglich einen Nachteil: da sich die Larven ausschließlich im Meer entwickeln steht man bei der Zucht vor den gleichen Schwierigkeiten wie bei der Zucht von Korallenfischen. So weit wir wissen, gab es noch keine erfolgreichen Aufzuchtversuche von Stiphodon unter Aquarienbedingungen. Abgelaicht wird allerdings willig, besonders auf der Unterseite von flachen Steinplatten, die auf Sand aufliegen und von den Grundeln untertunnelt werden.
Rote Fische sind beliebte Fische. Das gilt quer durch alle Aquarienfischgruppen. Bei Stiphodon sind 5 Arten bekannt, bei denen die Männchen sich zur Balz prächtig rot einfärben: Stiphodon annieae, S. rubromaculatus, S. birdsong, S. surrufus und S. mele. Die letzteren drei sind sehr eng miteinander verwandt, S. birdsong gilt sogar einigen Wissenschaftlern als Synonym zu S. surrufus. Allen dreien fehlt der neonfarbene Schnauzenstreifen. Dieser ist vorhanden bei S. annieae und S. rubromaculatus, jedoch kann man beide Arten anhand der restlichen Färbungsmerkmale (z.B. Kopffärbung schwarz unterhalb des Neonstreifens bei S. annieae, rot/weiß bei S. rubromaculatus, Flossen rot bei S. annieae-Männchen in Pracht, transparent bei S. rubromaculatus) leicht unterscheiden.
Mit nur 2,5-3 cm Gesamtlänge ist Stiphodon annieae eine winzige Fischart. Bislang ist noch keine gesicherte Weibchenfärbung für diese Art bekannt geworden. Die Weibchen der restlichen genannten Arten sind mehr oder weniger einfarbig grau-braun. Wir haben eine größere Anzahl Exemplare von S. annieae importieren und dabei keine augenfälligen Geschlechtsunterschiede ausmachen können. Vielleicht sind die Weibchen bei dieser Art ausnahmsweise ähnlich bunt wie die Männchen, vielleicht fangen die lokalen Fischer aber auch nur die bunten Tiere. Bislang ist S. annieae ausschließlich von der Molukken-Insel Halmahera (gehört politisch zu Indonesien) bekannt geworden (was natürlich nicht heißt, dass es sie nicht auch andernorts gibt, wie gesagt, die Larven entwickeln sich im Meer und können sonstwohin verdriftet werden).
Die Pflege der wunderschönen Tierchen ist einfach. Man gestalte einen Bachlauf im Aquarium nach, mit sandigem Boden und größeren, darauf aufliegenden Steinplatten. Eine gute Beleuchtung sorgt für Algenwuchs auf den Steinen, der eine wichtige Zusatznahrung für die Grundeln darstellt. Eine gute Strömung schätzen sie, dann liegen sie gerne im Trupp mit ihresgleichen mit dem Kopf gegen die Strömung gerichtet. Untereinander sind sie sehr friedlich, gegen andere Arten auch, aber nervige Mitbewohner sollte man den Grundeln ersparen. Die Wasserwerte sind belanglos, nur sauber und sauerstoffreich sollte es sein, Temperatur um 24°C. Gefressen wird alles, was in das kleine Mäulchen passt.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 456032 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer