Syncrossus helodes (früher: Botia helodes)

10. Januar 2025

Die Tigerschmerlen (Syncrossus) wurden früher der Gattung Botia zugeordnet. Es gibt derzeit 6 anerkannte Arten dieser durch ihre besondere Spitzköpfigkeit ausgezeichneten Prachtschmerlen, jedoch ist die Bestimmung oft unsicher und mit Fragezeichen versehen, denn die Artunterscheidungen beruhen meist ausschließlich auf Farbmerkmalen. Diese Farbmerkmale sind aber leider nicht immer konstant und verändern sich sowohl in Abhängigkeit von der Stimmung wie auch im Zuge des individuellen Wachstums.

Wir können derzeit sehr schöne Syncrossus aus Thailand anbieten, bei denen es sich höchstwahrscheinlich um S. helodes handelt. Die sehr nahe verwandte und fast identisch gezeichnete Art S. berdmorei hat gepunktete Flossen (gestreift bei B. helodes), die Arten S. lucasbahi, S. beauforti (und S. formosa, die meist als Synonym zu S. lucasbahi gesehen wird) haben statt der senkrechten Streifen viele Punkte am Körper. Sehr ähnlich zu S. helodes ist auch S. hymenophysa, bei der jedoch die Streifung anders verläuft (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/syncrossus-hymenophysa-botia-h/). Wegen zahlreicher Verwechslungen in der wissenschaftlichen und der Hobbyliteratur ist die Verbreitung der Arten nicht ganz klar, S. hymenophysa besiedelt wohl Indonesien und die malaiische Halbinsel, S. berdmorei Teile Indiens und Burmas, die übrigen Arten sind auf dem südostasiatischen Festland (Thailand, Vietnam, Kambodscha, Laos, südliches China) weit verbreitet.

Letztendlich ist es aber nicht sehr wichtig, welche der Arten man erwirbt, denn bezüglich der Pflegeansprüche unterscheiden sie sich nicht. Nur bei eventuellen Zuchtversuchen (die bisher in Privathand offenbar noch nicht vorgenommen wurden, in Indonesien werden solche Tiere aber durchaus gezüchtet, siehe: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/neue-tigerschmerlen-aus-indonesien/) muss man aufpassen, dass man nur Exemplare der gleichen Art/Population verwendet. Alle Tigerschmerlen werden relativ groß, mit 15 cm muss man rechnen, manche Literaturangaben sprechen sogar von 20-25 cm. Gesehen haben wir solche Riesen allerdings noch nie. Untereinander und gegen artfremde Fische können alle Tigerschmerlen garstig sein. Das hängt mit ihrem für Fische ungewöhnlich großen Spieldrang und ihrer aufdringlichen Neugierde zusammen. Es sind wohl – für Fischverhältnisse! – ziemlich intelligente Tiere. Am besten begegnet man den unerwünschten Eigenschaften der Tigerschmerlen durch die Pflege in einer möglichst großen sozialen Gruppe (8-15 Exemplare) in sehr stark strukturierten Aquarien. Als artfremde Beifische eignen sich nur robuste, störungsunempfindliche Arten. Die chemische Wasserzusammensetzung ist für die Pflege egal, die Temperatur kann sich im Bereich von 22-28°C bewegen, zeitweise können es auch einige Grad mehr oder weniger sein. Gefressen wird jegliches handelsübliche Zierfischfutter, pflanzliche Nahrung spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle bei diesen Fischen.

Für unsere Kunden: B. helodes hat Code 400602 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer