Tetranematichthys wallacei

16. Dezember 2022

Zur Zeit werden drei Arten der seltsamen Gattung Tetranematichthys unterschieden. Keine davon kommt häufiger oder gar regelmäßig in den Handel, denn ihre versteckte Lebensweise macht ihren Fang zur reinen Glücksache. So freute es uns besonders, dass wir die Art T. wallacei aus Kolumbien importieren konnten. Noch mehr freut es uns, dass  geschlechtsreife Männchen und Weibchen im Import enthalten sind.

Wie bei der nahe verwandten Gattung Ageinosus entwickeln männliche Tetranematichthys zur Fortpflanzungszeit eine riesige Rückenflosse. Mit dem stark bedornten Rückenflossenstachel klemmt das Männchen das Weibchen während der Begattung fest. Die Befruchtung erfolgt innerlich mit einer penis-artigen Struktur, die aus den vordersten Strahlen der Afterflosse gebildet wird. Nach der Fortpflanzungszeit sollen sich beide Geschlechtsmerkmale zurückbilden und dann von der des Weibchens kaum noch zu unterscheiden sein.

Von der farblich identisch aussehenden Art T. quadrifilis unterscheidet sich T. wallacei durch das Profil der Kopfunterseite. Die Wangen von T. wallacei verlaufen links und rechts nahezu parallel, während bei T. quadrifilis die Distanz zwischen linker und rechter Kopfkante deutlich erkennbar zum Bauch hin zunimmt. 

Diese hochinteressanten und seltenen Welse erreichen etwa 20 cm Gesamtlänge. Sie ernähren sich räuberisch, bevorzugte Nahrung sind kleine Fische. Ein Aquarium für Tetranematichthys sollte feinen Sandboden enthalten, schwach beleuchtet sein und reichlich Wurzelholz als Versteckmöglichkeit enthalten. Tagsüber liegen die Tiere oft schlafend auf der Seite, das ist ganz normal und braucht den Pfleger nicht zu beunruhigen. Untereinander sind Tetranematichthys völlig friedlich.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 296415 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. 

Lexikon: Tetranematichthys: bedeutet „Fisch mit vier Fäden“, was sich auf die Barteln bezieht. wallacei: Widmungsname für Alfred Russel Wallace (1823-1913).

Vorschlag eines deutschen Gebrauchsnamens: Wallace´ Wurzel-Delphinwels

Text & Photos: Frank Schäfer