Xenotoca doadrioi

1. Juli 2022

Früher kannte man diesen besonders hübschen Banderolenkärpfling (Xenotoca doadrioi) unter der Bezeichnung „Xentotoca eiseni San Marcos“. Leider ist die Art, die erst im Jahr 2016 „offiziell“ als eigenständige Spezies beschrieben wurde, hochgradig vom Aussterben bedroht. Über 50% der ursprünglich bekannten Populationen sind bereits verschwunden, bei Rest zeigt sich ein steter Abwärtstrend. Die Ursachen sind immer die gleichen: Gewässerverschmutzung durch die Landwirtschaft und hoher Konkurrenzdruck durch gebietsfremde Fische (Pseudoxiphophorus bimaculatus und Tilapia), die mit den veränderten Umweltbedingungen zudem erhablich besser zurecht kommen als X. doadrioi. Der Fang zur Aquarienpflege hat keinerlei Einfluss auf die wildlebenden Bestände. Sämtliche im Hobby vertreten Exemplare sind außerdem Nachzuchten. 

Wir haben jetzt wieder einmal Xenotoca doadrioi im Stock, so dass sich jeder Aquarianer, der zuhause etwas Artenschutz betreiben will, betätigen kann. Es handelt sich um einen außerordentlich bunten Stamm, sogar die Weibchen haben etwas Rot im Schwanzstiel! Pflege und Zucht sind nicht schwierig. Man achte bei diesen Tieren auf möglich wenig belastetes Wasser bei guter Strömung, mittleren Härtegraden und einem stabilen pH Wert, am besten um 7,5-8. Großzügige (60-70% des Beckeninhalts) Wasserwechsel tun den Tieren sehr gut. Gefressen wird jegliches übliche Zierfischfutter, dabei sollte Grünfutter einen guten Anteil ausmachen. Man gibt das entweder in Form speziell pflanzlichen Flockenfutters oder auch in Form überbrühter Salatblätter, Löwenzahnblätter, Vogelmiere oder dergleichen. Die Fische sind lebendgebärend. Bei der Geburt haben die Jungtiere noch die merkwürdigen „Nährschnüre“ (Trophotaenien) am Bauch, die im Mutterleib – ähnlich wie die Nabelschnur bei Säugetieren – den Embryo mit Nährstoffen versorgen. Xenotoca sind sehr lebhafte Fische, die am besten in großen Aquarien gedeihen. Die Temperatur sollte im Jahresverlauf schwanken. Wichtig ist eine Art „Winterpause“ bei Wassertemperaturen von 17-20°C. Über 25°C sollte die Temperatur dauerhaft nicht steigen. Eine Freilandhaltung in den warmen Monaten, in denen ein Absinken der Temperatur unter 17°C nicht zu befürchten ist, tut der Gesundheit dieser Fische sehr gut. 

Wir haben einen kleinen Film eingestellt, der unsere Tiere zeigt: https://www.facebook.com/AquariumGlaser/videos/583392523143542

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 476513 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer